Martin Udo Koch
Künstler der Kreativen Werkstatt
- geboren 1965
- in der Kreativen Werkstatt seit 1985
Martin Koch kann alles gebrauchen. Er ist ein leidenschaftlicher Sammler. In Schubladen, auf Flohmärkten und im Sperrmüll entdeckt er Plastiktiere, Münzen, Töpfe , Spielzeug, Stifte, Figuren und und und. Die kleinen Dinge - der Kruscht – sind wesentliche Bestandteile seiner Kunst.
Martin baut „Denkmäler“, weil er möchte, dass die Betrachter nachdenken. Seine Themen sammelt er während der Freizeit beim Märchen-Schallplattenhören oder beim „Playmobilspielen“. Steht eine Idee, zum Beispiel – Frau Holle, Wetten dass, Heidi, 101 Dalmatiner oder die Hitparade – dann geht´s ans Sondieren, was für Materialien und Schätze Martin Koch bereits dafür hat und was er noch unbedingt für sein jeweiliges Denkmal braucht. Als Nächstes wird das passende Gerüst gebaut und farblich gestaltet. Dann verteilt Martin Koch die Sammelstücke in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit auf seinem Denkmal. Teile, die er auch nach langem Suchen nirgendwo entdeckt, die fertigt er selbst an, mit sehr viel handwerklichem Geschick. Weil seine Denkmäler eine Mischung aus Kunst und Handwerk sind, nennt Martin sie auch Arbeitskunstwerke.
Ein besonderes Erlebnis ist es, Martin Kochs strahlendes Lachen, die unglaubliche Freude zu sehen, sobald er ein passendes Teil entdeckt hat.
Trotz seiner ständigen Sammelleidenschaft ist Martin Koch begeistert, wenn eines seiner Denkmäler verkauft wird – nicht wegen des Geldes, wie er betont. Sondern, „damit in der Kreativen Werkstatt weniger davon rumstehen“. Bei seinen eigenen Denkmälern schlägt also das Sammeln und Horten nicht zu.
Seit früher Kindheit lebt Martin Koch in der Diakonie Stetten. Er arbeitet in einem landwirtschaftlichen Betrieb, vorwiegend mit Pferden. Früher – also vor den Denkmälern – hat er Bilder gemalt, vor allem von Pferden. Heute definiert er Kunst so: „Kunst, das sind meine Denkmäler. Und dann gibt´s halt auch noch Bilder.“
Aus der Textsammlung „Spotlight – Momentaufnahme“ von Iris Lemanczyk